_ running/ Lubartowska | Ulrike Grossarth

running/ Lubartowska

Lublin 2011

2011 ergab sich durch die Vermittlung der Kuratorinnen Agnieszka Wiśniewska und Dominika Majuk in Zusammenarbeit mit Ośrodek Brama Grodzka/ Teatr NN eine Möglichkeit, in Lublin verschiedene Orte der Stadt zueinander in Beziehung zu setzen. Durch eine Ausstellung mit dem Namen running/ Lubartowska wurden im Unterschied zu den vorhergehenden Projekten verschiedene Institutionen, darunter zwei jüdische Einrichtungen, Gebäude und Geschäfte mit einbezogen, sodass sich ein Gang durch die Stadt vom ‚Brama Grodzka’ bis zur ‚Chachmei Lublin Jeschiwa’, einer noch in den 1920-er Jahren des letzten Jahrhunderts erbauten Talmudschule, anbot.

In einigen Geschäften der ulica Lubartowska und ulica Kowalska hingen die word-skirts, eine Arbeit, die ich eigens dafür konzipiert habe. Es handelt sich um eine Kombination von Elementen aus verschiedenen historischen europäischen Epochen. Der Schriftzug stammt von der Typografie ehemaliger Lubliner Geschäfte aus der ulica Nowa und der ulica Lubartowska. Der „Rock“ ist ein Motiv aus den Bildbänden der Encyclopédie von Diderot und d’Alembert aus dem Abschnitt ‚Lingerie’: „Lange de laine pour envelopper le nouveau né“ (Wollene Tücher zum Einhüllen von Neugeborenen).

Mit dieser Ausstellung in Lublin 2011 ist mir der physische Eintritt in jene Räume gelungen, die bei Stefan Kiełsznia im Dunkeln bleiben.