_ Lublin/ Stefan Kiełsznia | Ulrike Grossarth

Lublin/ Stefan Kiełsznia

Lublin 1930er Jahre

Stefan Kiełsznia wurde 1911 in Lublin geboren. Er war Buchhändler und Mitglied der Lubliner Gesellschaft für Fotografie. In den 1930er Jahren hat er eine umfangreiche Reihe von Fotos im jüdischen Viertel gemacht, in denen die alltägliche Situation kurz vor der Umwidmung zum Ghetto zu sehen ist. Es entstand ein einzigartiger Zyklus von Bildern, die das Leben des Vorkriegs-Lublin dokumentieren. Die Stadt Lublin war vor der deutschen Besatzung während des Zweiten Weltkriegs eines der Zentren jüdischen Lebens in Polen. Besonders der osteuropäische Chassidismus, der Mitte des 18. Jahrhunderts in Südostpolen und der Ukraine entstand und heute in jüdischen Gemeinden der ganzen Welt fortlebt, hatte hier eine facettenreiche Geschichte. Die jüdische Bevölkerung wurde nach Sobibor, Bełżec und in das Vernichtungslager Majdanek, das sich in einem südlichen Stadtteil von Lublin befand, verschleppt. Stefan Kiełsznia starb 1987.